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Suchmaschinenoptimierung – früher hieß das massig Links kaufen, Keyworddichte nach WDF*IDF optimieren, Money-Keyword-Domains schalten und Keywords ausnutzen, die Menschen zur Kaufentscheidung führen. Damit einher gingen natürlich auch so wunderbare Techniken, wie einzelne Pixel mit Links zu versehen und diese teuer zu verkaufen oder einfach Webseiten mit tausenden Verweisen zu schalten – und das waren die noch harmlosen Methoden.

Das hat auch lange ganz gut funktioniert und alle waren glücklich, weil sie sich ihre gewünschten Keywords aussuchen und die Rankings für diese im Zweifelsfall durch Spamming oder massiven Linkaufbau stärken und halten konnten. „Good old Times“ sozusagen!

Wie sieht’s denn heute aus?

Beispiel 1: Direkte Produkt Rankings

Angenommen wir sind ein Hersteller für Regenjacken. Diese sind winddicht, warm und überhaupt total klasse. Natürlich wünschen wir uns für „beste winddichte Regenjacke“ in den SERPs aufzutauchen. Schauen wir uns das doch mal an:

Suchanfrage 1

Die ersten Treffer, nach den bezahlten AdWords-Anzeigen sowie nach den Google-Shopping-Ergebnissen auf der linken Seite der SERPs sind u.a. folgende:

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Bei beiden handelt es sich um Produktseiten um Aggregatoren, bzw. Inhalte, die den potenziellen Käufer informieren und bei der Kaufentscheidung unterstützen sollen. Google ist einfach ein Stück weiter als noch vor ein paar Jahren. Die Suchmaschine ist intelligent genug, zu verstehen, dass der Benutzer vergleichen und dann entscheiden möchte. Ergo: Vergleichsseiten und Hilfsportale ranken bei klassischen FMG- oder typischen me-too Consumerartikel durchaus vor den Hersteller-Seiten – Detailseiten zu einzelnen Produkten tauchen oft gar nicht auf. Auch verschwinden Größen wie Amazon und Zalando auf die hinteren Plätze.

(Was wir als Regenjackenhersteller nun beherzigen sollten, erfahren Sie gegen Ende des Artikels)

 

Beispiel 2: Lokale Gastronomie

Bayreuth ist bekannt für sein reichhaltiges Angebot an Kneipen und Bars (das ist zugegebenermaßen ein bisschen übertrieben), was die Konkurrenz natürlich verstärkt. Wie gehe ich als Gastwirt nun mit dieser Situation um? Dazu schauen wir uns erneut einmal die Suchergebnisse an.

Suchanfrage 2

Die Suchanfrage liefert zunächst Ergebnisse für „Bars in der Nähe von Bayreuth“, in der Bars und Kneipen auftauchen, die eine bestätigte Google+ Seite haben. Diese sind übrigens (noch) unbezahlt. In einigen Teilen der USA gibt es jedoch schon bezahlte lokale Treffer – eine Frage der Zeit, bis das in Deutschland auch angeboten wird.

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Die ersten generischen Suchergebnisse sind wieder keine Webseiten von Gastronomiebetrieben, sondern Verzeichnisdienste, in diesem Falle Yelp und ein Online- und Printmagazin für Veranstaltungen in Bayreuth. Daneben tauchen noch eine Facebook-Seite mit gleichem Titel und ein Studentenportal mit einem Artikel, „wie Bayreuth denn so ist“, auf. Auf den Plätzen neun und zehn sind dann tatsächlich zwei Kneipen zu finden – aber eben ganz zum Schluss.

 

Beispiel 3: Lokale Dienstleister

Ein drittes Beispiel soll zeigen, dass im Grunde genommen fast jede Branche betroffen ist. Unterschiede gibt es eigentlich nur bei den, für den Kunden ausschlaggebenden, Charakteristika, z.B. Nähe zum Wohnort, gute Rezensionen etc. – dazu aber später mehr. Wie schaut das Spiel nun für einen Installateur in München aus?

Suchanfrage 3

liefert uns – natürlich wieder nach den AdWords- und Google Local-Anzeigen:

München Service my Hammer München

und weitere Verzeichniseinträge, wie dasTelefonbuch, dasOertliche oder ein Portal, das Informationen über Sanitär-Notdienste bereithält. Bei dieser Suchanfrage sind es noch ein paar mehr direkte Verweise auf bestimmte Anbieter für Sanitär und Installation. Diese finden wir aber wieder am Ende der SERPs.

Diese drei Beispiele zeigen, dass Google tatsächlich sehr nutzerorientiert arbeitet – die Menschen wollen Anregungen, Tests und Erfahrungsberichte erhalten, bevor sie sich für einen Kauf entscheiden. Die Nutzer möchten aber nicht, dass nur ein Artikel in einem „PR-Portal“ erscheint. Und was der user nicht mag sollten Sie als Anbieter auch meiden. Der Suchalgorithmus hat eben über die Zeit von den Usern gelernt, dass niemand ein Produkt kauft nur weil es unter „bestes XY“ auf Platz 1 rankt – vermutlich würde so etwas eher Misstrauen schaffen. Klassisches SEO scheint also tot zu sein(?). Keywords, hinter denen eine Kaufintention steckt werden entweder von den Big Players des E-Commerce dominiert oder führen zu Vergleichsportalen, auf denen das eigene Produkt u.U. hinter 100 Mitbewerbern verschwindet.

Das schöne Buzzword „Content Marketing“ und eine Welt abseits von Google

„Gibt es denn keinen Weg mehr sein Ranking effektiv und nachhaltig zu beeinflussen?“ werden Sie sich vielleicht nun fragen. Um diese Frage zu beantworten, sollten wir sie vorher jedoch leicht modifizieren. Die Frage sollte viel mehr sein:

„Gibt es denn einen Weg mein Ranking auf den richtigen Seiten zu beeinflussen?“

Der Knackpunkt ist, dass alle SEOs und Marketer sich seit jeher auf Google stürzen und um Top 1 oder Top 10 Rankings buhlen. Wie wir in den Beispielen oben gesehen haben, sind es aber gar nicht einzelne Produkte oder Dienstleistungen, die sich die vorderen Rankings verdienen – es sind Inhalte mit wirklichem Mehrwert! (die Betonung liegt hier auf „wirklichem„!) Und da kommt das schöne Wort „Content Marketing“ ins Spiel – für viele heißt das hier und da mal einen Blogpost zu veröffentlichen, um Google mit „frischem Content“ zufrieden zu stellen. Gute Inhalte sind aber die, die relevant sind – etwa ein Testbericht, ein Forum, dass sich mit Fragen zu einem bestimmten Produkt beschäftigt usw. . Dazu kommt die Platzierung dieser Inhalte. So zeigt es sich ja in den Beispielen oben, dass Seiten, die gar nicht direkt zum Kauf verführen ranken und nicht der Ratgeber oder Blog eines Herstellers.

Um es ganz knapp zu formulieren: Hört auf euch nur auf Google zu konzentrieren, eure Zielgruppe sucht vielleicht schon woanders!

Und das ist genau der Punkt: Wir sind im Grunde nur von Suchmaschinen umgeben!

  • Facebook durchsucht Profile von Personen, Unternehmen und vielem mehr
  • Yelp ersetzt inbesondere im Bereich Gastronomie die gelben Seiten (das ist das Buch, was man einmal im Jahr vom Briefkasten in die blaue Tonne befördert)
  • Amazon durchsucht Produkte
  • Twitter durchsucht den Senf, den knapp 300 Millionen User auf selbiger Plattform von sich geben

Ich denke man versteht, worauf ich hinaus will.

Das Internet als Marktplatz funktioniert heute nicht mehr anders, als ein großes Kaufhaus mit angestellten Verkäufern (die o.g. Verzeichnisdienste und fleißige User, die Rezensionen verfassen). Gehen Sie in ein Kaufhaus und sagen “ Ich hätte gern die beste Jacke die Sie im Angebot haben ! “ und kaufen das erste Exemplar, was Ihnen vorgehalten wird? Wohlkaum. Wieso sollten Sie also im Internet so handeln – ist das Internet gleichzeitig ja auch die größte Informations-Aggregation, die die Menschheit hervorgebracht hat.

Was das Ganze für Ihr SEO-Konzept bedeutet

Umdenken!

An dieser Stelle möchte ich den Artikel, der mich zu diesem Beitrag inspiriert hat (sinngemäß) zitieren:

SEO steht für Search Engine Optimzation, nicht für Google Optimization – Letzteres wird aber viel zu stark betrieben!

Die drei Ratschläge bzw. Möglichkeiten, die Ryan Stewart in seinem Artikel aufzeigt, kann ich komplett unterschreiben und möchte sie daher weitergeben.

1. Bezahlte Anzeigen

Zugegeben, das ist nicht sehr kreativ oder innovativ, aber effektiv! Google Local wird auch in Deutschland früher oder später durch bezahlte Anzeigen ergänzt werden. Eine strukturierte Facebook-Ads-Kampagne bringt Ihnen u.U. mehr als das gleiche Geld für On- oder Off-Page auszugeben.

2. Schafft Inhalte mit Mehrwert!

Niemand mag Werbung wirklich. Niemand gibt einem Freund auf die Frage, worauf er beim Kauf von XY achten soll, die Antwort „Hier, das ist das beste Produkt am Markt!“. Inhalte die ein Thema intensiv beleuchten und den User unterstützen werden generische Links und Social Media-Interaktionen erzeugen!

3. Optimieren Sie Ihre Seite für das Web statt für Google (und schauen Sie sich Ihre Zielgruppe genau an)

Werfen Sie doch mal einen Blick auf die Verzeichnisse, die Google Ihnen für Ihre Wunschkeywords ausspuckt und überlegen Sie sich, wie Sie dort eine gute Figur machen. Man munkelt, dass es auch Menschen gibt, für die Google nicht die erste Anlaufstelle ist, weil sie verstanden haben, dass für einen bestimmten Service eine andere Suchmaschine die viel bessere Wahl ist. Google ist der Allrounder – andere sorgen für das Feintuning! Finden Sie heraus, welche Charakteristika Ihre Zielgruppe bewegt! Bei einem Arzt ist es vielleicht eine vertrauenerweckende Rezension, bei einem Friseur reicht es vielleicht aus, seinen Salon „um die Ecke“ zu haben, bei wieder etwas anderem ist es nur der Preis.

SEO ist noch nicht gestorben, ist heute aber wesentlich menschlicher und nutzerorientierter, als es zu Zeiten der Technik-SEO-Urväter einmal war.

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Bei der Auswahl eines SEO & Web oder Webvideo-Dienstleisters oder einer Online-Marketing Agentur oder Online-PR-Services, achten Sie zumindest auf diese Auszeichnungen:

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