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Warum Sie diesen Beitrag lesen sollten:

Ich selbst bin kein SEO-Experte. Ehrlich gesagt, kann ich viele Zusammenhänge beim Thema SEO noch nicht einmal genau erklären. Trotzdem weiss ich aber, worauf es ankommt, um ein Portal im Sinne von Suchmaschinenoptimierung bestmöglich aufzustellen.

AHA.

Online – Pressemitteilungen 1999 – 2013

In den „guten, alten Zeiten, bevor es das Web gab“ diente die Pressemitteilung dazu, Redakteure bei Zeitungen, Zeitschriften und bei Fachmedien auf ein neues Produkt, eine Dienstleistung oder eine Firma aufmerksam zu machen und sich ins Gespräch zu bringen. Fand der passende Redakteur etwas ansprechendes in der Mitteilung (bei max. 10% der Fälle), dann griff er zum Telefonhörer und sprach mit einem Fachmann in der Firma, die die Pressemitteilung versandte. War das Gespräch besonders interessant und aufschlussreich, dann kam es ggf. zu einem Gesprächstermin (nennt sich heute nur noch: Meeting). Am Ende wurde über ca. 1% der Firmen berichtet. Oft gar nicht so, wie sich die Firma das vorstellte. Aber immerhin, man war in der Presse und viele potentielle Interessenten lasen dies.

In den Jahren 1999 bis 2009 entstanden dann Online-Presseportale. Online-Presseportale für jedermann – also nicht nur für akkreditierte Journalisten und Redakteure. Einige verlang(t)en Geld, nicht primär für das Einstellen der Mitteilung, aber für das Adressieren der passenden Redakteure und Journalisten. Dank der vereinfachten Übermittlung nahm die Flut schnell massiv zu. Als dann die kostenlosen Presseportale starteten, nahm deren Bedeutung für Redakteure immer mehr ab. Um die schleichende Bedeutungslosigkeit zu übertünchen begann man den PR-Verantwortlichen zu erklären, wie super einfach nun auch der Endverbraucher erreicht werden könnte (Video aus 2007):

Wir haben in den letzten 10 Monaten dutzende Pressemitteilungen auf kostenlose Presseportale eingestellt. Und das Ergebnis: Nach jeder Aussendung stieg die Anzahl der Nachfragen in Form von Anmeldungen auf den beworbenen Websites für wenige Tage durchaus an. Allerdings reden wir hier von 3 statt 1 (kostenlosen) Anmeldung an 1-3 Tagen und das bei über 100 genutzten Presse-Portalen. Diese Quote lässt also schon zu wünschen übrig. Aber sonst alles prima, oder?

Nix prima! Die Gründe:

Bedeutung der Online-Pressportale 2008 – 2013

Wie viel ist eine Empfehlung Wert, die Sie über sich selbst verfassen? Im Zweifel nichts. Und so sieht das mittlerweile nicht nur Google bereits seit 2010 der Leser, der ein Presseportal als solches erkennt oder einen Service der vermeintlich „nur“ Duplicate Content (unweigerlich auch an Online-Redaktionen mit ungefilterten Backlinks) verteilt, die dem Kunden der Website schaden können. Es folgen hier nur zwei Screenshots einiger Online-PR Portale. Wir könnten auch 200 Screenshots anbringen. Es ist hinsichtlich ihrer Bedeutung im Web (der Sichtbarkeit) eigentlich immer das gleiche Bild:

PR_Sistrix1

PR_Sistrix2Eine echte Relevanz ist zunehmend nicht mehr gegeben.

Online-Pressportale und Duplicate Content

Immer wieder hören wir wie schlecht Duplicate Content sei. Und die Seite würde „abgestraft“. Welche Seite? Z.B. die Seite, die Pressemitteilungen verteilt? (Siehe hierzu weiter unten „Online-Pressportale und Backlinks / Anchor-Texte“). Ja, wann immer möglich sollte man Duplicate Content vermeiden. Nicht aber, weil man angeblich abgestraft wird, sondern weil Duplicate Content grundsätzlich und schlicht und ergreifend nicht gut ranked. Auch dubiose Studien ändern daran nichts. Wer Inhalte aus nachvollziehbaren Gründen auf mehrere Webseiten verteilen muss, der sollte zumindest das Attribut rel=canonical nicht vergessen! Und wer mehr über Duplicate Content von Google lesen möchte findet auch das. Und warum nicht-spamiger, korrekt verwendeter Duplicate Content auf Fremdseiten kein Grund zur Sorge bereiten sollte berichtet Matt Cutts nun in diesem Video.

Online-Pressportale und Backlinks / Anchor-Texte

Nachdem die typischen Presseportale für Journalisten und Redakteure fast gar nichts mehr bieten und der typische User den „Trick“ erkannt hat, kamen „ganz ausgefuchste“ SEOs (sorry) darauf: Aber für Backlinks (Hyperlinks) und tolle Anchor-Texte könnte man das doch (miss-)brauchen, gell? Ständig wird solcher Unsinn selbst im Sommer 2013 noch fälschlich gepredigt:

UPDATE vom 15. Mai 2014:

Frau Melanie Tamblé, die Geschäftsführerin der Firma ADENION GmbH, die auch das Portal und den Service PR-Gateway betreiben, schreibt uns eine „Richtigstellung“ zum obigen Video. DIESEN Ausführungen von Frau Tamblé stimmen wir bis auf den Punkt „besser auffindbar“ (perspektivische Sicht) weitgehend zu (vielleicht habe ich das Video an dieser Stelle falsch verstanden). Stellen die mir wichtig sind habe ich fett in Schwarz markiert:

Die Verteilung von Pressemitteilungen auf Presseportalen dient in erster Linie der Online-PR, also der Veröffentlichung von PR-Inhalten im Internet. Die Portale zielen auch nicht primär auf die Kommunikation mit Redakteuren und Journalisten, sondern sie dienen dem Aufbau von möglichst vielen potentiellen Anlaufstellen (Customer Touchpoints) für die Zielgruppen im Internet.

Das Video zeigt, wie Marketing- und PR-Professionals Online-Mitteilungen für die Suchmaschinen optimieren können, damit sie in Google & Co besser auffindbar werden. In diesem Zusammenhang erläutern wir auch die Einbindung von Ankertexten und Hyperlinks. Die Einbindung von Hyperlinks und Ankertexten in Online-Pressemitteilungen dient dabei in erster Linie dem Marketing, da die Links eine Verbindung zwischen dem PR-Text und der Unternehmenswebsite schaffen. Auch hierbei geht es nicht um eine SEO-Maßnahme, sondern um eine suchmaschinenoptimierte und marketingunterstützende PR-Maßnahme.

Online-Pressemitteilungen sollten grundsätzlich nicht alleine zu SEO-Zwecken verwendet werden, denn solche Maßnahmen sind nur noch wenig erfolgsversprechend. Online-Mitteilungen dienen rein der Online-PR, also der weitreichenden Veröffentlichung im Internet. Das funktioniert jedoch nur erfolgreich mit wirklich relevanten Inhalten. Google hat mit den diversen Updates wie Pinguin und Kolibri den Algorithmus immer weiter verfeinert, um relevante von irrelevanten Inhalten zu unterscheiden. Die Relevanz der Texte für die Leser ist daher das oberste und einzige Kriterium, um wirklich Erfolg in den Suchmaschinen zu haben. Gute Online-PR kann also SEO unterstützen, aber niemals schaden.

Ende des Zitats. Und der letzte Satz stimmt, wenn der verteilte Duplicate Content keine Links enthält die PageRank weitergeben. Genau das machen aber (noch) zuviele PR-Portale.

Auch solche Aussagen in Werbemails „… gleichzeitig an mehr als 100 PR- und Nachrichtenportale. Sie sparen dadurch nicht nur Zeit, sondern sorgen durch die massenhafte Verbreitung auf Dauer auch für eine bessere Auffindbarkeit Ihrer Webseite bei Suchmaschinen.“ sind schlicht falsch.

Google hat mehrfach vor Backlinks (auch auf PR-Portalen) in den Webmastertools kritisch hingewiesen. Es wurde klar kommuniziert, dass die Links ggf. nicht schädlich aber wirkungslos sind. Fatal kann es werden, wenn die PR-Portale ihre PageRanks an Zielseiten weitergeben und dazu hat am 18. Juli 2013 Google seine Guidelines auch nochmals konkretisiert:

Links mit optimiertem Ankertext in Artikeln oder Pressemitteilungen, die auf anderen Websites verteilt sind. Beispiel:

Das Angebot an Trauringen ist riesengroß. Wenn Sie eine Hochzeit planen, suchen Sie sicher nach dem besten Ring. Sie müssen auch Blumen kaufen und ein Hochzeitskleid.

Wenn schon Pressemitteilungen über Online-Presseportale versandt werden, dann zumindest mit dem Attribut nofollow! Und wie rigide „Empfänger“ mittlerweile reagieren findet man immer öfters im Impressum von Webseiten:

impressum_finanznachrichten

NOFOLLOW gesetzt. Alles OK (Video)

Zum Beispiel mit diesem Tool sehen Sie ob ein DOFOLLOW oder ein NOFOLLOW Link gesetzt wurde.

Online-Pressportale – ein Fazit

Wer Online-Presseportale nutzen möchte, kann dies mit der korrekten Erwartungshaltung und unter o.g. Voraussetzungen auch weiterhin machen. In aller Regel wird der Erfolg aber ziemlich überschaubar ausfallen. Eine Chance, Journalisten oder Redakteure darüber zu erreichen, dürfte mittlerweile weggefallen sein. Auch sollte man eher ganz auf Backlinks in Online-Pressemitteilungen verzichten, da man nicht weiß ob alle PR-Portale das Attribut rel=nofollow (überhaupt richtig) einsetzen. Online Pressemitteilungen sind für SEO-Zwecke ungeignet, was indirekt auch Martin hier schreibt.

Keine Online-Pressportale mehr – was nun?

Nicht nur Google, sondern auch die User werden anspruchsvoller. Trifft der Inhalt (und bis zu einem gewissen Grad auch das Design) nicht Ihre Erwartungen, sind Sie schneller weg, als man denkt. Im Zentrum aller Bemühungen muss der Content stehen: Der richtige Content für die richtige Zielgruppe zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle. Und die „Verteilung“ solchen Contents ist abseits der Online – Presseportale dank disruptiver Techniken einfacher und SEO-Google-konform besser denn je möglich:

Online-Content: SEO oder SEA?

Guter Content, ok? Aber wie wird dieser denn nun gefunden? Presseportale helfen da ja nur sehr wenig (s.o.). Im Rahmen von Content kommt daher niemand mehr um eine plausible Online-Marketing Strategie und somit auch um SEO-Fragen, wie z.B. wieviele zielgerichtete Besucher bringt mir ein SEO-optimierter Text herum. Dabei spielt es je nach Lage auch keine Rolle, ob es sich um einen Onpage (Text auf (Ihrer) Seite des Anbieters) oder um einen Offpage Text (Text auf einer fremden, glaubwürdigen Seite) handelt. Eine berechtigte Frage dabei kann insbesondere bei wenig besuchten, eigenen Seiten durchaus lauten: SEA (AdWords oder CPC-Displaywerbung) oder SEO? Diese Fragestellung ist sehr komplex und nur von Fall zu Fall zu beantworten.

Bei Interesse lesen Sie bitte einige dieser Artikel auf Basis einer Google-Suche.

UPDATE: Im Rahmen dieses Artikels kommt es immer wieder zu Rückfragen zum Thema Duplicate Content. Ist Duplicate Content ein Problem? Drei klare Aussagen (auch hier) hierzu:

  • Wegen Duplicate Content alleine(!) wird niemand von Google manuell abgestraft!
  • Google wertet ganze Webseiten massiv ab, die (zu viel) Duplicate Content enthalten [Punkt 5]
  • Duplicate Content (insbes., wenn in Massen vorhanden) mit DOFOLLOW Backlinks auf eine (Ihre!) Webseite schadet dieser langfristig!

Noch weitere Fragen?

Bei der Auswahl eines Online-Marketing Beratungs- und Serviceunternehmens oder eines Performance Marketing Teams achten Sie zumindest auf diese Auszeichnungen:

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SEO 2015

 

 

 

Oplayo ist nun auch ein autorisiertes Beratungsunternehmen für „Digitale Markterschließung“ und „Digitalisierte Geschäftsprozesse“ 

Lassen Sie sich von uns beraten wie Sie davon profitieren können!