Wie sehr vertrauen User den Ergebnissen von Google?
Inhaltsverzeichnis
- Wie sehr vertrauen User den Ergebnissen von Google?
- Whitepaper und mehr
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- Umfrageteilnehmer und die Methodik
- Die Ergebnisse
- Medizinische Recherchen
- Nachrichten und politische Suchanfragen
- Falschinformationen
- Featured Snippets und der Knowledge Graph
- Fazit: Junge Nutzer vertrauen den Suchergebnissen mehr als ältere Nutzer
- Erfahre mehr über die Philosophie von Oplayo in diesem PDF
Obwohl es schon immer die Aufgabe von Google war, qualitativ hochwertige Inhalte zu veröffentlichen, hat das Unternehmen in den letzten Jahren besonders hart daran gearbeitet, dass die Suchergebnisse auch stets genau, glaubwürdig und vertrauenswürdig sind.
Seit der Fake-News Debatte, die während der US-Präsidentschaftswahlen 2016 aufkam, hat die Minimierung falscher und irreführender Informationen von Google höchste Priorität. Der Suchgigant investiert riesige Summen an Geld und Köpfchen um den immer größer werdenden Content zu filtern, und um die Glaubwürdigkeit zu bewahren und die Korrektheit zu verbessern.
In einem 30-seitigen Whitepaper, das im vergangenen Jahr veröffentlicht wurde, beschreibt Google insbesondere, wie es gegen schlechte Akteure und Fehlinformationen in der Google-Suche, den News, Youtube, Anzeigen und anderen Google-Produkten kämpft.
Whitepaper und mehr
In diesem Whitepaper erläutert Google, wie die Knowledge Panels – ein gängiges organisches Suchfeature – Teil seiner Initiative „Kontext und Vielfalt der eigenen Perspektiven um eine eigene Meinung zu bilden“ sind. Mit den Knowledge Panel-Ergebnissen liefert Google Antworten auf Anfragen, bei denen der Inhalt direkt in den organischen Suchergebnissen angezeigt wird (oft ohne einen ersten, direkten Link zu einem entsprechenden organischen Ergebnis zu liefern), so dass die Nutzer nicht mehr auf eine Website klicken müssen, um eine Antwort auf ihre Anfrage zu finden. Diese Funktion ist zwar für die Nutzer vorteilhaft, da sie ihre Fragen noch schneller beantworten können, aber birgt jedoch die Gefahr, dass sie schnell irreführende oder falsche Antworten erhalten.
Ein weiteres Feature in dieser Betrachtung sind Featured Snippets, bei denen Google Website-Inhalte direkt in die Suchergebnisse zieht. Google unterhält spezielle Richtlinien für Featured Snippets, die die Anzeige von Inhalten verbieten, die sexuell explizit, hasserfüllt, gewalttätig, gefährlich sind oder gegen den Expertenkonsens zu bürgerlichen, medizinischen, wissenschaftlichen oder historischen Themen verstoßen. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Inhalt von Featured Snippets immer völlig korrekt ist.
Laut den von Dr. Pete Meyers analysierten Daten, die auf einem Datensatz von 10.000 Keywords basieren, hat Google die Häufigkeit, mit der Featured Snippets angezeigt werden, erhöht. Anfang 2018 zeigte Google Featured Snippets in etwa 12% der Suchergebnisse an; Anfang 2020 liegt diese Zahl bei etwa 16%.

Quelle: MOZ
Google hat in den vergangenen zwei Jahren auch mehrere Updates der Kernalgorithmen eingeführt. Das Ziel: den Usern nur relevante Inhalte zu präsentieren. Was diese jüngsten Algorithmus-Updates besonders interessant macht, ist, wie sehr E-A-T (expertise, authoritativeness, and trustworthiness), also Fachwissen, Autorität und Vertrauenswürdigkeit bei der Website-Performance eine Rolle zu spielen scheint, insbesondere bei YMYL (Your Money, Your Life – Ihr Geld, Ihr Leben)-Websites.
Als Ergebnis von Googles Engagement bei der Bekämpfung von Falschinformationen und gefälschten Nachrichten könnten wir erwarten, dass die User der Meinung sind, dass Google besser darin wurde, glaubwürdige und vertrauenswürdige Inhalte anzuzeigen. Aber empfindet der durchschnittliche User es tatsächlich so? Bei Path Interactive wurde eine Umfrage durchgeführt, um herauszufinden, wie die Nutzer die Informationen in den organischen Ergebnissen von Google empfinden.
Umfrageteilnehmer und die Methodik
Von den 1.100 Befragten leben 70 % in den Vereinigten Staaten, 21 % in Indien und 5 % in Europa. 63% der Befragten sind zwischen 18 und 35 Jahre alt, 17% sind über 45 Jahre alt. Alle Daten der Befragten sind Selbstauskünfte.

Für alle Fragen, die bestimmte Suchergebnisse oder Arten von SERP-Merkmalen betreffen, wurden den Befragten jeweilige Screenshots zur Verfügung gestellt. Bei Fragen, die sich auf den Grad der Vertrauenswürdigkeit oder das Ausmaß der Zustimmung des Befragten zu der Aussage bezogen, wurden den Befragten Antworten auf einer Skala von 1 bis 5 vorgelegt.
Die Ergebnisse
Angesichts der starken Schwankungen in der YMYL-Kategorie von Google mit den jüngsten Algorithmus-Updates hielt man es für interessant, die Befragten zu fragen, wie sehr sie den medizinischen, politischen, finanziellen und rechtlichen Informationen, die sie bei Google finden, vertrauen.
Basierend auf Google Ergebnissen habe ich wichtige:
Finanzielle Entscheidungen getroffen

Rechtliche Entscheidungen getroffen

Medizinische Entscheidungen getroffen:

Begonnen wurde damit, die Befragten zu fragen, inwieweit sie wichtige finanzielle, rechtliche oder medizinische Entscheidungen auf der Grundlage der Google Suchergebnisse getroffen haben.
Die Mehrheit (51%) der Befragten gab an, dass sie „sehr häufig“ oder „oft“ wichtige Lebensentscheidungen auf der Grundlage von Google-Informationen treffen, während 39% wichtige rechtliche Entscheidungen treffen und 46% wichtige medizinische Entscheidungen treffen. Nur 10-13% der Befragten gaben an, dass sie diese Art von wichtigen Lebensentscheidungen nie auf der Grundlage der bei Google angezeigten Informationen treffen.
Medizinische Recherchen
Was die medizinische Suche betrifft, so stimmen 72% der Nutzer zu oder stimmen eher zu, dass Google im Laufe der Zeit die Anzeige korrekter medizinischer Ergebnisse verbessert hat.

Wenn man diese Antworten nach Altersgruppen aufschlüsselt, ergeben sich einige interessante Muster:

Quelle: Path
- Die jüngsten Suchenden (18-25 Jahre) glauben zu 94% eher als die ältesten Suchenden (65+), dass sich die medizinischen Ergebnisse von Google im Laufe der Zeit verbessert haben.
- 75% der jüngsten Suchenden stimmen zu oder stimmen sehr zu, dass sich die Darstellung der genauen medizinischen Suchergebnisse von Google im Laufe der Zeit verbessert hat, während nur 54% der ältesten Suchenden (65+) dies auch so sehen.
- Am ehesten stimmen die 46-64-jährigen Suchenden nicht zu, dass sich die medizinischen Ergebnisse von Google im Laufe der Zeit verbessern.
Als Nächstes wollte man wissen, ob Googles Schwerpunkt auf der Darstellung von medizinischen Inhalten aus vertrauenswürdigen medizinischen Publikationen – wie (in USA) WebMD und der Mayo Klinik – bei den Nutzern ankommt. Ein Ergebnis der jüngsten Aktualisierungen der Kernalgorithmen ist, dass die Algorithmen von Google offenbar Inhalte depriorisieren, die dem wissenschaftlichen und medizinischen Konsens widersprechen (in den Richtlinien zur Suchqualität durchweg als negativer Qualitätsindikator beschrieben).
Wie wichtig sind Ergebnisse von vertrauenswürdigen Quellen wie z.B. WebMD bei der Suche nach medizinischen Themen?
Die Mehrheit (66%) der Befragten ist der Meinung, dass es für sie sehr wichtig ist, dass Google Inhalte von sehr vertrauenswürdigen medizinischen Websites veröffentlicht. Allerdings gaben 14 Prozent an, dass sie diese Ergebnisse lieber nicht sehen würden bzw. es ihnen nicht wichtig ist und weitere 14 Prozent gaben an, dass sie lieber vielfältigere Ergebnisse sehen würden, wie beispielsweise Inhalte von Websites für Naturmedizin. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass mehr als ein Viertel der Befragten möglicherweise mit den aktuellen Gesundheitsinitiativen von Google unzufrieden ist, die medizinische Inhalte, die den wissenschaftlichen Konsens unterstützen, zu priorisieren.
Man hat die Befragten zu Symptomkarten (Symptom Cards) befragt, bei denen Informationen zu medizinischen Symptomen oder spezifischen medizinischen Bedingungen direkt in den Suchergebnissen angezeigt werden. Symptomkarten gibt es zum jetzigen Zeitpunkt in Deutschland nur zum COVID-19 Virus.
Die Frage zielte darauf ab, zu ermitteln, inwieweit die Befragten der Meinung waren, dass die Inhalte der Symptomkarten vertrauenswürdig sind.
Die überwiegende Mehrheit (76%) der Befragten gab an, dass sie dem Inhalt der Symptomkarten vertrauen oder sehr vertrauen.
Bei der Betrachtung der Antworten nach Alter zeigen jüngere Suchende erneut, dass sie den gefundenen medizinischen Inhalten mit größerer Wahrscheinlichkeit vertrauen als Ältere. Tatsächlich ist es bei der jüngsten Gruppe (18-25 Jahre) 138% wahrscheinlicher als bei den Ältesten (65+), dass sie den medizinischen Inhalten in Symptomkarten stark vertrauen.
Nachrichten und politische Suchanfragen
Die Mehrheit der Befragten (61%) stimmt zu oder stimmt sehr zu, dass sich Google im Laufe der Zeit bei der Darstellung qualitativ hochwertiger, vertrauenswürdiger Nachrichten und politischer Inhalte verbessert hat. Nur 13% stimmen dieser Aussage nicht oder eher nicht zu.
Eine Aufschlüsselung derselben Frage nach dem Alter zeigt interessante Trends auf:
Die Mehrheit (67%) der jüngsten Suchenden (18-25 Jahre) stimmt zu, dass sich die Qualität der Nachrichten und politischen Inhalte von Google im Laufe der Zeit verbessert hat, während die Mehrheit (61%) der ältesten Altersgruppe (65+) nur in gewissem Maße zustimmt oder ablehnt.
Falschinformationen
Da Google den Schwerpunkt auf die Bekämpfung von Fehlinformationen in den Suchergebnissen legt, wurden die Befragten auch danach gefragt, inwieweit sie glauben, dass sie bei Google immer noch auf gefährliche oder unzuverlässige Informationen stoßen.
Interessanterweise ist die große Mehrheit der Befragten (71 %) der Meinung, dass sie zumindest manchmal auf Fehlinformationen bei Google gestoßen sind, obwohl 29 % angeben, dass sie in den Ergebnissen nur selten oder nie Fehlinformationen sehen.
Die Aufteilung der Antworten nach Altersgruppen zeigt ein klares Muster: Je älter der Suchende ist, desto wahrscheinlicher ist es, dass er angibt, in den Suchergebnissen von Google auf Fehlinformationen gestoßen zu sein. Tatsächlich geben die ältesten Suchenden (65+) mit 138% eine höhere Wahrscheinlichkeit als die jüngsten (18-25) an, dass sie häufig oder sehr häufig auf Fehlinformationen bei Google gestoßen sind.
Bei den Antworten auf alle Fragen zu YMYL-Themen wie Gesundheit, Politik und Nachrichten zeigte sich ein einheitliches Muster: die jüngsten Suchenden Vertrauen anscheinend mehr in die Inhalte die Google für diese Suchanfragen anzeigt und dass Ältere skeptischer sind.
Diese Informationen sind alarmierend, insbesondere angesichts einer weiteren Frage, die man sich gestellt hat, nämlich der Frage, inwieweit die Suchenden glauben, dass die Suchergebnisse, ihre politische Meinung und ihre Weltanschauung beeinflussen.
Die Frage zeigte einige interessante Trends im Bezug auf die ältesten Suchenden auf: Laut den Ergebnissen sind die ältesten Suchenden (65+) 450% wahrscheinlicher als die Jüngeren der Meinung, dass die Informationen, die sie bei Google finden, ihre Weltsicht stark beeinflussen.
An beiden Enden des Spektrums scheinen die Ältesten eine stärkere Meinung darüber zu haben, inwieweit Google ihre politische Meinung und ihre Weltanschauung beeinflusst, als die Befragten aus anderen Altersgruppen.
Featured Snippets und der Knowledge Graph
Man wollte auch verstehen, inwieweit die Befragten den Inhalt der Featured Snippets für vertrauenswürdig hielten und diese Antworten nach Altersklassen aufteilen. Wie bei den anderen skalenbasierten Fragen wurden die Befragten gebeten, auf einer Skala von 1-5 (Likert-Skala) anzugeben, wie sehr sie diesen Merkmalen vertrauen.
Den Ergebnissen zufolge ist die Wahrscheinlichkeit, dass die jüngsten Suchenden (18-25 Jahre) den Inhalt innerhalb der Featured Snippets als sehr vertrauenswürdig einstufen, um 100% höher als die ältesten Suchenden (65+ Jahre).
Bei den Ergebnissen des Knowledge Graph sind die Ergebnisse weniger aussagekräftig, wenn sie nach Alter segmentiert werden. 95% der Befragten aller Altersgruppen finden die Ergebnisse des Knowledge Graphs zumindest „vertrauenswürdig“.
Fazit: Junge Nutzer vertrauen den Suchergebnissen mehr als ältere Nutzer
Im Allgemeinen scheint die Mehrheit der Befragten den Informationen, die sie bei Google finden, zu vertrauen – sowohl im Bezug auf die Ergebnisse selbst als auch auf die Inhalte, die sie innerhalb von SERP-Funktionen wie dem Knowledge Panel und Featured Snippets finden. Es scheint jedoch immer noch eine kleine Untergruppe von Suchenden zu geben, die mit den Ergebnissen von Google unzufrieden sind. Diese Untergruppe besteht zumeist aus Älteren, die offenbar skeptischer sind, wenn es darum geht, Googles Informationen für bare Münze zu nehmen, insbesondere bei YMYL-Abfragen.
Bei fast allen Fragen der Umfrage zeigt sich ein klares Muster: die jüngsten Suchenden vertrauen den Informationen, die sie bei Google finden, mehr als die älteren Befragten.
Es ist unklar, ob Jüngere den Informationen von Google mehr vertrauen, weil sich die Informationen selbst verbessert haben, oder weil sie generell mehr Vertrauen in die Informationen haben, die sie online finden. Diese Ergebnisse können auch darauf zurückzuführen sein, dass Ältere nicht mit der Fähigkeit aufgewachsen sind, sich bei der Beantwortung ihrer Fragen auf Internet-Suchmaschinen zu verlassen. So oder so werfen die Ergebnisse eine interessante Frage über die Zukunft der Online-Informationen auf: Werden die Suchenden mit der Zeit weniger skeptisch gegenüber Online-Informationen werden?
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