10 häufige Fehler bei der AdWords-Nutzung – außer für Google Inc.
Zu diesem Artikel gibt es weitergehende Google Ads Artikel:
Wir mögen Google. Ernsthaft. Selbst nach der AdWords-Umstellung (Februar 2016). Wo wären wir sowohl in unserem persönlichen als auch professionellen Leben ohne Google? Weil Google solch eine Bedeutung hat liegt es nahe, dass wir auch einen Service wie Google AdWords toll finden. Finden wir auch – ABER nur in und für ausgewählte Fälle! Ehe Sie also Google AdWords unter Umständen „ungeplant“ einsetzen – lassen Sie sich unverbindlich beraten!
AdWords eignet sich z.B. eher NICHT, wenn
- auf Ihrer Website z.B. kein Anfrageformular vorhanden ist
- Sie auf Ihrer Website keinen Shop noch sonstige Materialien zum Download oder zum Anfordern anbieten
- Sie eher in einer ersten Stufe Wert auf Image („Awareness“ s.u.) und nicht Conversions legen(für Imagebildung mit Content Marketing bieten sich andere Lösungen an!)
Bildquelle: Stratechery
Bevor wir in die Details gehen hier eine kurze Zusammenfassung was Google AdWords ist – für Neulinge.
AdWords ist das zahlungspflichtige Google Produkt zum Schalten von Anzeigen. Sie kennen sicherlich die Anzeigen, die über oder unter den „normalen“ Suchergebnisse auftauchen. Dies sind die AdWords Anzeigen, für die Firmen zahlen, um auf Ihre Produkte & Services aufmerksam zu machen. Der große Vorteil: Sie als Google AdWords Kunde zahlen nur, wenn auf Ihre Anzeige geklickt wird. Dies ist als Kosten per Klick (cost-per-click und kurz: CPC) bekannt. Der Preis hierzu wird auch nicht von Google festgelegt, sondern bildet sich durch ein komplexes Auktionsverfahren. Also Ihre Mitbewerber im Markt stimmen genauso wie Sie darüber ab, ob sie einen Preis x für ein Keyword y noch zu zahlen bereit sind. Es wird auch gesagt, dass Google AdWords einfach zu starten und zu bedienen sei. Vielleicht war es das vor Jahren einmal. Heute ist es das definitiv nicht mehr. Und im Zweifel gewinnt dann nur Google, wenn Sie die Feinheiten nicht beachten!
In der Theorie klingt das zunächst nach einer tollen Möglichkeit Ihr Geschäft mit Umsätzen nach vorne zu bringen. Leute verbringen eine Menge Zeit auf den Google Seiten. Und wenn sie dann Ihre Anzeige sehen, können Sie darauf klicken und gelangen direkt zu Ihrem Angebot auf Ihrer Website.
Fehler 1: Kein konkretes, direktes Link-Ziel gesetzt
Wie ich eben gerade schrieb, soll der Interessent DIREKT auf das beworbene Angebot gelangen. Sie glauben gar nicht, wie viele AdWords Konten wir pro Woche sehen, bei denen mit der Anzeige nur auf die Startseite geleitet wird. Und dann soll der Interessent sich dort wieder zurecht klicken? Das ist in den meisten Fällen hochgradig verschwendetes Werbebudget! Und Ihr Mitbewerb macht das meist besser. Wenn Sie z.B. als Fahrradhersteller oder Fahrradhändler „29 Zoll Fahrräder“ anbieten und konkret diese bewerben möchten, dann linken Sie eben nicht auf die Startseite Ihrer Rad-Website sondern genau auf das von Ihnen beworbene Produkt:

Fehler 2: Werben und kein Produkt im Angebot?
Wenn Sie z.B. ein Hotel sind, das Ferien mit Hund anbietet, dann brauchen Sie a) unbedingt eine Unterseite auf Ihrer Website, auf der Sie Ihre Angebote zum „Urlaub mit dem Hund“ ausführlich erläutern. Dann muss b) Ihre Anzeige auch genau auf diese Unterseite verlinken (vgl. Fehler 1 zuvor), c) sollte in Ihrer Anzeige sowohl das Wort „Hund“ als auch „Urlaub“ (oder „Ferien“) vorkommen – und d) dies bitte auch in der angezeigten URL (in grün) enthalten sein!

Krass wird es dann, wenn wir sehen, dass ein sehr gutes Hotel in Tirol / Österreich ohne jegliche Einschränkung mit dem Keyword „Urlaub“ wirbt!
Urlaub? Klar, suchen das viele (im März nur in Deutschland ohne jeden Zusatz: 301.000). Aber das kann eine Suchintention für einen Übersee-Urlaub beinhalten, Urlaub an der Nordsee, Urlaub im bayerischen Wald und VIELLEICHT auch in Ihrer Region. Aber mit solch einem breitangelegten Keyword liegt ein Hotel in der Regel falsch. Solche Wörter mögen sich für Anbieter mit einem sehr breiten Angebot wie z.B. TUI, Thomas Cook, HolidayCheck & Co. eventuell rechnen – für ein einzelnes Hotel ist solch ein Wort ein finanzielles Werbedesaster.
Fehler 3: Klickpreise nicht angepasst
Selbstverständlich wissen Sie, dass Sie bei Google AdWords nur für getätigte Klicks zahlen. Solange sich die Klickpreise in einem vernünftigen Rahmen bewegten, also eher Cents als Euros war das auch meist ok. Je nach Ihrer Branche, insbesondere im Bereich Finanzen und Gesundheit, aber auch Tourismus, müssen Sie heute aber oft 3 Euro und mehr pro Klick zahlen, um einen Besucher auf Ihre Website zu holen. An der Stelle muss man sich genau fragen und berechnen, was einem ein Klick wirklich Wert ist, denn ein Klick bedeutet noch keinen Kunden. Wie viele Klicks braucht es, um aus diesen einen Kunden zu machen? Bei Klickpreisen, die locker auch mal über 10 Euro liegen können, heißt es ganz genau rechnen. Denken Sie daran: Sie zahlen für den Klick, egal, ob jemand bei Ihnen Kunde wird und kauft oder eben nicht. Gerade weil immer mehr User mal aus Interesse nur klicken wird es immer wichtiger die richtigen Keywords und Anzeigen zu formulieren und sich ein Limit beim Klickpreis je Keyword zu setzen. Es zählen am Ende des Tages eben nicht der Klick, sondern die Conversions.
Fehler 4: Gegen große Player mit Wettbewerbsvorteil antreten
Google AdWords hat den immensen Vorteil, dass Sie genau die Besucher ansprechen können, die konkret ein bestimmtes Produkt suchen. Wenn nun aber dieses Produkt nicht nur von Ihnen, sondern auch von großen Mitbewerbern angeboten wird, dann sollten Sie sich genau überlegen, ob Sie im Preis und beim Service (Stichwort: Versandkosten) mithalten können. Ganz unangenehm kann es für Sie werden, wenn Ihr Produkt bei „Google Shopping“ auftaucht. Einerseits muss das von Ihnen geführte „Me-too-Produkt“ bei Google Shopping dabei sein, wenn es relevant sein soll, andererseits aber nur, wenn Sie es tatsächlich „günstiger“ anbieten können. Und günstiger heißt hier leider einfach meist billiger. In Bezug auf „Fehler 1“ – so sehen Google Shopping Ergebnisse für „29 Zoll Fahrräder“ aus:

Fehler 5: Auf Google Maps nicht (gut) vertreten zu sein
Gerade im Bereich Handel findet ein reger Kundenfluss zwischen Online und Offline statt. Umso mehr überrascht es, dass viele Händler noch nicht gut auf Google Maps vertreten sind – zumal zumindest derzeit dieses Angebot noch kostenlos ist! Früher hieß das Angebot Google Places, dann Google+ Local und nun Google myBusiness. Wie auch immer der Name gerade lautet: Wenn Sie dort nicht gut vertreten sind, dann gibt es Sie für die „Onliner“ da draussen eben nicht wirklich.

Fehler 6: Falsche Keywords im Einsatz
Ich möchte an dieser Stelle diesen Artikel nicht zu einem Google AdWords-Kurs umfunktionieren. Es verwundert uns allerdings immer wieder, wenn Google AdWords Nutzer bezüglich Keywords nichts oder wenig von „Broad Match„, „Exact Match„, „Modifier“ etc. gehört haben. Was ich damit meine? Nun, wir sehen Werbetreibende die z.B. mit dem Keyword „Sommerferien“ werben. „Sommerferien“ ohne jegliche Erweiterung ist ein bisschen arg willkürlich. Nehmen wir an Sie sind ein Tourismusverband im Zillertal in Tirol und Sie werben nun „nur“ mit dem Keyword „Sommerferien“. Falls das Wort überhaupt Sinn macht, dann nur in Verbindung mit Ihrer Destination oder einer Attraktion in Ihrem Zielgebiet oder Ähnlichem. Also z.B. [Sommerferien Zillertal] oder [Sommerferien in Tirol] oder +Sommerferien +Zillertal oder +Sommerferien +Gletscherskilauf. Warum u.a. diese ganzen eckigen Klammern und +-Zeichen? Weil Sie sonst Treffer von Suchanfragen bekommen, für die Sie sicherlich nicht gedacht hätten, dass diese Ihre Anzeige auslösen und Sie für jeden Klick etwa 2 Euro (!) zahlen – oder wollten Sie als Tourismusverband im Zillertal in Tirol für solche, nachfolgend aufgeführten Suchanfragen auftauchen, geklickt werden und zahlen müssen?

Fehler 7: Such- und Displayanzeigen mixen
Nicht jedes Produkt eignet sich perfekt für eine Text-Suchanzeige. Gerade Produkte im Bereich Tourismus werden häufig über Bilder und Videos wesentlich besser (emotional) transportiert. Natürlich bietet auch Google AdWords seit langem Displayanzeigen an. Wer hier aber Text-Suchanzeigen mit Display-Anzeigen willkürlich mixed, ist preislich und vom Niveau der Zielseiten meist verloren. Damit Ihre Bildanzeige nur auf relevanten Seiten ausgespielt wird, müssen Sie in den Kampagnenaufbau wesentlich mehr Zeit und Know How investieren. So ist es nicht verwunderlich, dass es abseits von Google AdWords für Display-Anzeigen bessere Alternativen im Bereich der Content Promotion und der Video-PR gibt. Eine signifikante Ausnahme bildet das intelligente Re-Marketing (Video zur Erläurterung):
Fehler 8: Vergessen abzuschalten
Wir sind alle nur Menschen und es ist einfach normal hier und dort mal einen Fehler zu machen. Zum Beispiel dürfte es Ihnen schon passiert sein, dass Sie vergessen haben die Herdplatte auszuschalten? Google Adwords ist ziemlich vergleichbar mit einer Herdplatte. Wenn Sie vergessen AdWords Kampagnen zu justieren oder abzuschalten, dann werden Sie zahlen und zahlen und zahlen. Natürlich bietet Google AdWords Mechanismen, um so etwas zu verhindern. Nur die meisten Einsteiger bei Google AdWords kennen diese nicht. Und mit der Limitierung eines Tagesbudgets ist es definitiv nicht getan!
Fehler 9: AdWords nicht mit Analytics verknüpft
Wer seinen Erfolg mit Google AdWords messen möchte, der muss sich Ziele setzen. Und diese Ziele lassen sich ideal nachverfolgen. Aber eben nur dann, wenn Sie Google AdWords mit Google Analytics korrekt verknüpft haben. Machen Sie das nicht, dann sehen Sie schlicht nur Klicks. Aber hat jemand auch gekauft oder wenigstens ein Lead hinterlassen? Dazu brauchen Sie Google Analytics und im Vorhinein definierte Ziele. Im nachfolgenden Screenshot sehen Sie zwei solcher Ziele. Zum einen: Wie viele Leute haben in diesem Fall eine Broschüre angefordert (Zielvorhaben 1) und wie viele Leute haben das Kontaktformular abgesendet (Zielvorhaben 2). Da der Erhalt einer Kataloganforderung oder der Erhalt eines ausgefüllten Katalogformulars hier nicht monetär bewertet wurde, ist der Zielvorhabenwert mit 0 bewertet. So kann man aber z.B. bei einer Shopseite genau die Umsätze, die jeweiligen Auftragswerte, die Warenkorbgröße etc. messen.
Fehler 10: Passt einfach nicht in Ihre Nische
So gerne wir Google AdWords für Kunden einsetzen, manchmal müssen wir einfach davon abraten. Nur ein Beispiel: Sie bieten Dienstleistungen rund um Haus, Hof und Garten an. Dann macht eine Bewerbung nur dann Sinn, wenn es für jede Dienstleistung eine dedizierte und genau beschreibende Unterseite gibt. Gibt es diese nicht, dann ist der Streufaktor einfach zu groß. Und AdWords macht dann einfach wenig Sinn. Bevor Sie mit einer AdWords-Kampagne loslegen, machen Sie sich Gedanken, wer Ihre Zielgruppe ist und wie Sie diese am effektivsten erreichen. Es könnte sich dabei herausstellen, dass Sie IHRE Zielgruppe über Google nicht gut oder kosteneffizient erreichen.
Sie sind sich unsicher, ob Google AdWords die richtige Wahl für Sie ist.? Obwohl wir Google Partner sind – seien Sie versichert wir beraten Sie dennoch neutral und an Ihrem Ziel orientiert. Warum? Nur so gewinnen Sie und auch wir langfristig zufriedene Kunden!
Bei der Auswahl eines Online-Marketing Beratungs- und Serviceunternehmens oder eines Performance Marketing Teams achten Sie zumindest auf diese Auszeichnungen:
Oplayo ist nun auch ein autorisiertes Beratungsunternehmen für „Digitale Markterschließung“ und „Digitalisierte Geschäftsprozesse“
Lassen Sie sich von uns beraten wie Sie davon profitieren können!
Falls Sie AdWords selbst richtig betreiben wollen empfehle ich Ihnen dieses Standardwerk für Google AdWords, das allerdings bei screenshots und neuen AdWords Zusatzoptionen etwas veraltet ist:
Sehr gute Tipps.
Die können bei der Suchmaschinenoptimierung wirklich helfen.
Schöner Artikel gut zusammengefasst, ich schaue nebenbei öfter mal ob ich nicht schöne zusammenfassungen für unsere Praktikanten neueinsteiger oder Quereinsteiger finden kann. Die gut und knapp zusammengefasst sind aber die Sache auf den Punkt bringen , das ist euch hier sehr schön gelungen danke dafür.
Gruß Tim
Danke! Toller Artikel. Ich bin SEO-Analyst bei der UIZ (www.webdesign-bpo.de) [Anm.: Oplayo ==> https://www.oplayo.com/blog/ssl-wird-zum-muss-fuer-websites/ ] Ich stimme allen 10 Adwords-Fehlern zu, die Sie im Artikel erwähnt haben. Meiner Meinung nach ist der erste Fehler, den Sie erwähnt haben, der häufigste unter den Google Adwords-Benutzern.
Vielen Dank!
Vielen Dank für den Artikel, sehr hilfreich. Die von Ihnen genannten Fehler sind sehr wahr und leicht zu machen. Ein Fehler, auf den ich gestoßen bin, ist, dass ich mir nicht die regionalen Trends angesehen habe. Große Städte neigen dazu, ihr Budget aufzustocken, das ist mir passiert. Ich würde vorschlagen, die Zielgruppe sorgfältig zu betrachten und die richtigen Städte auszuwählen, die eine bessere Leistung haben als andere.
Hallo,
das sind tatsächlich sehr häufige Fehler! Einen weiteren, den ich häufig sehe ist, dass einfach alle Keywords in eine Kampagne und eine Anzeigengruppe geworfen werden. Dadurch ist der Anzeigentext nie wirklich genau passend und der Qualitätsfaktor sehr niedrig. Ich erstelle daher inzwischen für jede Keyword-/Wortgruppe eine eigene Anzeigengruppe mit einem eigenen Anzeigentext. Wie seht ihr das?
LG
Noah
Danke für die Zusammenstellung der häufigsten Fehler bei Google Ads. Leider kommt es sehr oft vor, dass bei den Werbekonten kleine, aber sehr wichtige Details nicht beachtet werden. Letzten Endes geht dadurch meist Werbebudget verloren, das man natürlich weitaus sinnvoller einsetzen könnte.
Was auch gerne falsch gemacht wird, ist der Einsatz von Keyword-Optionen!
Beispielsweise sollte man, wenn man die Keyword-Optionen „broad match“ verwendet, auch regelmäßig die Suchanfrageberichte prüfen und unrelevante Suchanfragen ausfiltern.
Es kann vorkommen, dass bei dieser Keyword-Optionen unrelevante Suchanfragen gebucht werden.
Super Content! Vielen Dank für die Zusammenstellung, das werde ich definitiv berücksichtigen!